Am Samstag, dem 22. November 2025 veranstaltete die „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ) mehrere Infostände in Ostberlin. Gegen 10 Uhr bauten 8 Personen einen Stand in der Weitlingstraße in Berlin-Lichtenberg auf und begannen vor einem Supermarkt Infomaterial an Anwohnende zu verteilen. Die Polizei traf kurz nach ihnen ein, beobachtete die Situation jedoch nur. Etwa 11:30 Uhr wurde der Stand von der NRJ für beendet erklärt und die Materialen zusammengepackt. Während die meisten unter Aufsicht der Polizei mit dem Abbau beschäftigt waren, versuchten Emil Nitschke (4) und eine weitere Person (6) erfolglos einen anwesenden Journalisten anzugreifen. Dies geht aus der Veröffentlichung der unabhängig Fotoplattform Pixelarchiv hervor.
Beteiligt an der Aktionen waren Erik Storch (1), Leander Schultze (2), Luca Böttcher (3), Emil Nitschke (4), Nick Steinfels (5) sowie drei bislang namentlich unbekannte Neonazis (6-8). Kurze Zeit später startete am nahegelegenen Eugeniu-Botnari-Platz der Auftakt der antifaschistischen Demonstration „KEIN VERGEBEN – den Nazis und Rassisten KEIN VERGESSEN – den Opfern rechter Gewalt“. Zu diesem Zeitpunkt waren die jungen Neonazis mit ihrem Infostand bereits am Eastgate in Berlin-Marzahn und verteilten dort weiter infomaterial.
Der Angriff am vergangenen Samstag sowie die Vielzahl an Gewalttaten durch die NRJ in den vergangenen Jahren zeugen von einer ungehemmten Gewaltbereitschaft ihrer Mitglieder. In wenigen Wochen beginnt der Prozess gegen zwei Antifaschist*innen, die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vor. Leander Schultze soll vor Gericht als Opfer einer Gewalttat inszeniert werden, dabei eskalierte dieser die Auseinandersetzung, zog ein Messer und verletzte die beiden Antifaschist*innen lebensgefährlich. Vor dem Gericht wird es an den beiden Prozessterminen am 08. und 15. Dezember Kundgebungen in Solidarität mit den betroffenen Antifaschist*innen geben. Es ist damit zu rechnen, dass „Der III. Weg“ die Gelegenheit zur Selbstinszenierung zu nutzen versucht.
