Kai Milde

Wohnort: Berlin-Marzahn

Portraitaufnahme einer Person.
Ganzkörperfoto einer Person.

Besondere Aktivitäten:

  • am 03. Oktober 2020 auf einem Aufmarsch der Partei „Der III. Weg“ in Berlin Hohenschönhausen
  • am 29. Dezember 2023 auf einem Rechtsrockkonzert der Jungen Alternative in Hoppegarten
  • zuletzt: am 11. Februar 2024 beim neonazistischem Gedenken in Dresden


Seinen ersten (bekannten) Auftritt auf einem Neonazi-Aufmarsch hatte Kai Milde im Oktober 2006. Auf einem Aufmarsch für den inhaftierten Sänger der Naziband „Landser“ Michael Regener trug er das Transparent der Pankower Kameradschaft „Vereinte Nationalisten Nordost (VVNO)“. Spätestens ab 2007 war Kai Milde fester Bestandteil auf Neonazi-Veranstaltungen. Er war auf vielen Kundgebungen der Berliner NPD anwesend, nahm darüber hinaus auch überregional an Aufmärschen teil, wie den Dresdner Bombengedenk-Märschen im Februar und 1. Mai-Aufmärschen in unterschiedlichen Städten, Soldaritätskundgebungen für den Holocaustleugner Horst Mahler und Rudolf Hess-Gedenkmärschen. Mit dem Aufkommen der rassistischen Demonstrationen gegen Geflüchtetenunterkünfte beteiligte er sich aktiv an der Mobilisierung in Marzahn-Hellersdorf, die die Blaupause für ähnliche Aktvitäten in anderen Berliner Bezirken war. So war Milde Teil einer Gruppe von über 20 Neonazis, die am sog. „Braunen Donnerstag“ (9. Juli 2013) eine angesetzte Bürgerversammlung zu einer Flüchtlingsunterkunft durchgehend störten und mit Zwischenrufen rassistisch aufluden. Er nahm an den regelmäßigen Demonstrationen ab 2014 teil, aber auch an kleineren Aktionen des inneren Organisationszirkels.

Gewalt als politisches Mittel gehört bei Milde seit Beginn seiner Neonazi-Aktivitäten dazu, wie ein Angriff 2007 zeigt. Am 11. Juli 2007 fand in Pankow-Heinersdorf eine rassistische Demonstration gegen eine geplante Moschee statt, an der 600 Menschen teilnahmen. Mehrere Dutzend organisierte Neonazis liefen in der Demonstration mit. Etwa 15 von ihnen griffen anschließend am S-Bhf. Pankow sechs linke Jugendliche mit Schlägen und Tritten an. Unter ihnen waren neben Pankower NPD-Funktionären und „NW Berlin“-Kadern auch die beiden BFC-Fans Robert Winkler und Kai Milde. Beide bewegten sich zu der Zeit schon auf Aufmärschen der NPD. Im Prozess erhielten alle der erwachsenen Angeklagten Haftstrafen, die – außer in einem Fall – auf Bewährung ausgesetzt wurden.

Das gewalttätige Verhalten setzte sich über die Jahre fort. Im Mai 2011 war er Teil eines konspirativ organisierten Aufmarschs von „NW Berlin“ in Kreuzberg unter dem Motto „Ausländer raus“. Dabei kam es zu einem Angriff von Teilnehmenden auf eine Gruppe sitzender Gegendemonstrant*innen, die dabei verletzt wurden. Im Oktober 2014 gehörte er zu einer Gruppe von Neonazis aus Hellersdorf, die einen antirassistischen Aktivisten auf der Straße verfolgten und gewaltsam in den interkulturellen Nachbarschaftstreff „Laloka“ eindrangen. Im Jahr 2021 wurde er bei gemeinsamen Kampfsporttrainings von NPD, AfD und Identitären in Weißensee fotografiert.

Seit dem ersten größeren Auftritt der Neonazipartei „Der III. Weg“ am 3. Oktober 2020 in Hohenschönhausen ist Milde vermehrt bei deren Aktivitäten zu finden, auch auf deren bundesweit mobilisierten jährlichen 1. Mai-Aktivitäten. Er bewegt sich parallel dazu weiter im Kreis der verbliebenen NPD-Aktivisten, nahm an dem spontanen JN-Aufmarsch am 1. Mai 2021 auf dem Alexanderplatz und einer Transparentaktion am Rande der Bauernproteste 2024 teil.

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