Genthin: Bürgerbündnis und III. Weg hetzen gemeinsam gegen Ausländer

Am Sonntagnachmittag hatten sich ungefähr 200 Personen an einem ausländerfeindlichen Aufmarsch in Genthin (Sachsen-Anhalt) beteiligt. Die Versammlung war zuvor von einer „Bürgerbewegung Genthin“ beworben worden. Diese ist sowohl sehr eng mit der neonazistischen Kleinpartei „der dritte Weg“, als auch mit dem überwiegend in Brandenburg agierenden „Bürgerbündnis Deutschland“ verwoben. Entsprechend setzte sich der marschierende Personenkreis zusammen.

Bürgerbündnis Deutschland

Das „Bürgerbündnis Deutschland“ war im Dezember 2015 vom „Bürgerbündnis Havelland“ unter Einbeziehung ähnlich gesinnter Initiativen ins Leben gerufen worden. Das „Bürgerbündnis Havelland“ hatte zuvor unter Führung von und mehrere Aufzüge mit durchschnittlich 500 Teilnehmer_innen in Rathenow (Brandenburg) durchgeführt. Aus den aus ihrer Sicht erfolgreichen Märschen wuchs die Idee einer Vernetzung mit ähnlichen Initiativen aus ganz Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Dazu gehört von Anfang an auch die „Bürgerbewegung Genthin“, die im sozialen Internetnetzwerk unter dem Label „Genthin wach auf“ auftritt. Sympathisant_innen dieser Initiative bzw. deren „1. Vorsitzender“ liefen unlängst bei einem so genannten Abendspaziergang des „Bürgerbündnis Havelland“ in Rathenow mit. Koertge hielt dabei auch einen Redebeitrag auf dessen Bühne. Heute war die Rathenower Bühne wiederum in Genthin zu Gast. , Anmelder der Internetdomain „buergerbuendnis-deutschland.de“, hatte sie mit seinem Privatfahrzeug angekarrt. Außer ihm und seinen unmittelbaren Gesinnungsgenossen vom „Bürgerbündnis Havelland“ waren auch weitere Akteure aus dem „Bürgerbündnis Deutschland“ angereist, u.a. bekannte Gesichter der „Bürgerbewegung Altmark“, von „Burg gegen Asylmissbrauch“ und von „Asylhütte in Ketzin? Kannste knicken 2.0“ sowie der Redner Sebastiano .

III. Weg dominiert Versammlung

Am sichtbarsten trat heute jedoch der „dritte Weg“ in Erscheinung. Dazu waren diverse Funktionäre und Sympathisant_innen dieser Partei aus den brandenburgischen Landkreisen Uckermark, Oder-Spree und Potsdam-Mittelmark sowie der kreisfreien Stadt Potsdam angereist. Diese dominierten den Aufzug durch mitgeführte Propagandainstrumente, wie Banner, Fahnen und Pappschilder. Des Weiteren stellte die Partei mit und auch zwei Redner bei der Veranstaltung. Fischer lief zudem während des Marsches neben dem improvisierten Lautsprecherwagen und versuchte die Versammlungsteilnehmer_innen durch das skandieren von Parolen anzuheizen. Damit hatte der „dritte Weg“ dem „Bürgerbündnis Deutschland“ zumindest propagandistisch ganz klar das Wasser abgegraben und den Spaziergang der „besorgten“ Bürger_innen zu einer neonazistischen Parteiveranstaltung umgestaltet.

Proteste am Rande

Gegen die ausländerfeindliche Versammlung protestierten ungefähr 100 Menschen aus dem Jerichower Land. Die Protestveranstaltung fand am Rande der Auftakt- sowie der Endkundgebung der „besorgten Bürger_innen“ statt. Mehrere Redner wurden ausgepfiffen. Einen weiteren verbalen Schlagabtausch gab es an der Einmündung der Kleinen Schulstraße in die Brandenburger Straße, als der Demonstrationszug die Gegendemonstrant_innen passierte. Dabei kam es auch zu einzelnen Schneeballwürfen.

Fotos: hier

Ursprünglich erschienen auf Inforiot

WEN ERKANNT?

Solltest du Informationen zu einer der auf dieser Website abgebildeten Personen haben, melde dich gerne bei uns! Jeder Hinweis hilft faschistische Strukturen aufzudecken.

Melde dich bei uns